Maximilian WINTER

Schriftsteller und Politiker

geb.: 9.01.1870 Tarnok, Transleithanien
gest.: 10.07.1937 Hollywood

Maximilian Winter, der Sohn eines Eisenbahners, brach seine Gymnasiumsausbildung und seine Kaufmannslehre ab, arbeitete als Journalist und wurde schließlich Redakteur der Arbeiterzeitung. Als sozialdemokratischer Politiker war er Mitglied des k. u. k. Reichsrates, Stadtrat und Vizebürgermeister von Wien. Maximilian Winter war zusammen mit Anton Afritsch Mitbegründer der „Kinderfreunde“ und versuchte sich auch als Schriftsteller („Im unterirdischen Wien“, „Das goldenen Wienerherz“). Er war Vorbild für Egon Erwin Kisch. 1923 gründete er die Zeitschrift „Die Unzufriedene“ (heute „die Frau“). Den Journalismus betrachtete er als seine Leidenschaft. In der Arbeiterzeitung prangerte er die sozialen Unterschiede an und schilderte das Elend sowie die Ausbeutung der Unterdrückten, Außenseiter und Entrechteten und wurde damit zum Pionier der Sozialreportage, denn er wollte nur darüber schreiben, was er mit seinen eigenen Augen gesehen und mit eigener Haut miterlebt hatte. Seine Form des Journalismus gilt heute noch als vorbildlich. Nach der Ausbürgerung im Jahre 1935 emigrierte Maximilian Winter in die Vereinigten Staaten, wo er sich ebenfalls für das Los der Arbeiter und für die Kinder der Arbeiter einsetzte, doch schlugen die meisten seiner Pläne fehl. 1937 starb er in Hollywood als einsamer und verarmter Mensch. Die Urne mit seiner Asche wurde nach Wien überführt und auf dem Evangelischen Friedhof am Matzleinsdorfer Platz beigesetzt. Durch die politischen Umstände bedingt, erfolgte erst nach dem zweiten Weltkrieg seine späte Ehrung. Am Matzleisndorfer Friedhof wurde ein Gedenkstein gesetzt, drei Sätze umschreiben dort seine große Bedeutung. „Sein Wort sprach für Freiheit und Recht. Seine Feder diente den Verkannten und Enterbten. Sein Herz aber schlug für die Kinder“. Lit.: Personalakt WSTLA Winter M.: Das schwarze Wienerherz, Sozialreportgen aus dem frühen 20. Jhdt. Hrsg. Von H. Strutzmann, Wien 1982

Grablage
Gruppe: MLI
Reihe
Grabnummer: 37

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