Konrad Wilhelm HELLWAG

Bauingenieur

geb.: 18.09.1827 Eutin
gest.: 5.01.1882 Wien

Konrad Wilhelm Hellwag besuchte das Gymnasium in Eutin und schloss sich 1848 den Kieler Studenten an, um am Schleswig-holsteinischen Feldzug gegen Dänemark teil zu nehmen. Den Waffenstillstand im Sommer 1848 nützte er für sein mathematisch naturwissenschaftliches Studium an der Universität Kiel, doch rückte er Mitte 1849 wieder ein und erhielt den Bau von Befestigungen übertragen. Nach dem Ende des Krieges ging er nach München und studierte von 1851 bis 1853 Bauwesen. 1853 trat der Absolvent der königlich bayerischen polytechnischen Schule in den Dienst der Schweizer Zentralbahn. Als sein Chef Karl v. Etzel als Baudirektor der Franz Joseph Orientbahn nach Wien übersiedelte, nahm er den jungen Techniker mit und setzte ihn beim Bau des ungarischen Teils der Franz Joseph Orientbahn ein. Nach dem 1859 die Gesellschaft von der Südbahngesellschaft übernommen wurde, verlagerte sich Hellwags Arbeitsgebiet an die Linie Wien – Triest bzw. die Brennerbahn. Nach der Fertigstellung der Brennerbahn erhielt er ein Angebot, die Arbeiten für die Trassierung der NW – Bahn zu übernehmen und wurde 1868 Baudirektor. In sechs Jahren vollendete er das gesamte Streckennetz. Trotz seines Erfolges wechselte Hellwag 1875 als bauleitender Oberingenieur zur Gotthardbahn. Doch löste er 1878 den Vertrag, nachdem sein Trassenentwurf wegen höherer Kosten abgelöst worden war. Die Richtigkeit seines Planes stellte sich im Nachhinein heraus, denn die umstrittene Trasse wurde später im Wesentlichen realisiert. Nach seiner Rückkehr in Wien betätigte er sich als Bauunternehmer. Infolge seiner bedeutenden technischen Leistungen wurde Hellwag zum Mitglied des österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins gewählt und zum Regierungskommissär für Diplomprüfungen des polytechnischen Instituts ernannt. Lit.: Personalakt WSTLA, Meyers Konversationslexikon, Leipzig 18763 Bd. 8 S. 766

Grablage
Gruppe: 4
Reihe
Grabnummer: 245

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