geb.: 11.03.1860 Wien
gest.: 08.05.1935 Graz
Emil Ertl stammte aus einer alten Wiener Seidenweber- und Seidenfabrikantenfamilie. Er absolvierte das Gymnasium und besuchte anschließend die Universität. Bei seinen Studien in Wien und Graz belegte er die Fächer Philosophie sowie Rechtswissenschaften und promovierte 1886 zum Doktor der Philosophie. 1889 wurde Emil Ertl als Bibliothekar an die Grazer Technische Hochschule berufen, als deren Direktor er bis 1922 fungierte. 1927, nach dem Tod seiner Frau, Maria Hornbostel, übersiedelte er nach Wien und beschloss 1929 seine amtliche Laufbahn.
Neben seiner Tätigkeit als Bibliothekar schrieb er Romane und Novellen und galt als ein führender Vertreter des österreichischen Heimat- und Geschichtsromans. Nebenbei schrieb er Rezensionen von Theateraufführungen in Graz. Emil Ertl gehörte dem P. E. N. – Klub, dem Schutzverband deutscher Schriftsteller und dem Deutschösterreichischen Schriftstellerverein als Mitglied an. Sein Werkverzeichnis umfasst neun Romane und zehn Bände mit Erzählungen und Novellen. Sein Hauptwerk bildet die Romantetralogie „Ein Volk an der Arbeit“, dass die Geschichte einer Wiener Seidenweber-Familie in der Zeit zwischen den Befreiungskriegen und dem Ende des Ersten Weltkriegs erzählt. Weitere Titel waren die „Menschenschicksale“ (1948) und die autobiographischen Erzählungen „Geschichten aus meiner Jugend“ sowie „Lebensfrühling“ und „Erinnerungen“.
Im Laufe der Jahre erhielt er zahlreiche Ehrungen, wie den Grillparzer-Preis, die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Wien und den Preis der Stadt Wien.
Grablage
Gruppe: GRPL
Reihe
Grabnummer: 153