Tina BLAU (verh. Lang)

Malerin

geb.: 15. 11. 1845, Wien
gest.: 31.10. 1916, Wien

Tina (eigentlich Regine Leopoldine) Blau war die Tochter des Militärarztes Simon Blau, der ihre Neigung zur Malerei förderte. Ihre Ausbildung erhielt sie in Wien bei Anton Hanley sowie August von Schaffer und von 1869 – 1877 in München bei Wilhelm Lindenschmit. 1872 lernte sie Emil Jakob Schindel und Emil Jettel kennen und beteiligte sich 1873 mit dem Gemälde „An der Donauregulierung“ an der Wiener Weltausstellung. Die Ateliergemeinschaft mit Emil Jakob Schindler währte nur kurz (1875- 1876). Als Folge ihrer Heirat mit dem Tier – und Schlachtenmaler Heinrich Lang übersiedelte die Künstlerin 1883 nach München. Nach dem Tod ihres Mannes 1891 unternahm Tina Blau ausgedehnte Reisen nach Holland, Frankreich und Italien und ließ sich 1894 wieder in Wien nieder. 1897 wurde sie Mitbegründerin der „Kunstschule für Frauen und Mädchen“, an der sie Landschaft und Stilleben unterrichtete. In dieser Zeit lernte die Künstlerin auch Rosa Mayreder kennen.

An Ehrungen erhielt sie 1883 in Paris den „Mention honorable“ für das Bild „Frühling im Prater“, 1897 die Kleine Goldene Staatsmedaille sowie eine silberne Medaille in Salzburg. ebenso wurde sie in München mit der Goldenen König Ludwig – Medaille ausgezeichnet und in Chicago mit einer Medaille geehrt.

Ihre Bedeutung lag vor allem in der Landschaftsmalerei, der Prater und andere Wiener Bauwerke und Plätze dienten ihr als Motiv. In der Argentinierstraße schuf sie im ehemaligen Palais Zierer ein Deckengemälde. Mit Maria Egger und Olga Wisinger – Florian gehörte sie zu den bedeutendsten österreichischen Künstlerinnen der Jahrhundertwende.

Lit.:
Czeike Felix: Historisches Lexikon Wien 1992, S. 398
Fuchs Heinrich: Die Österreichischen Maler des 19. Jahrunderts, Ergänzungsband 1, Wien 1978, S. K 61
Havelka Hans: Der Wiener Zentralfriedhof, Wien 1989, S. 130
Kleindel Walter: Das große Buch der Österreicher, Wien 1987, S. 41