Josef LEWINSKY

Schauspieler

geb.: 20. 09. 1835, Wien
gest.: 27. 02. 1907, Wien

Der Sohn eines Kürschners besuchte das Schottengymnasium und sang als Chorknabe in der Schottenkirche. Er sollte nach dem Willen des Vaters Jurist werden, doch nach dem Tod des Vaters brach er 1852 die Schule ab und wurde Statist am Wiener Hofburgtheater. Nach seiner Schauspielausbildung debütierte er 1854 am Theater an der Wien und kehrte nach Engagements in Bielitz (Bilsko), Troppau (Opava) und Brünn (Brno) 1858 nach Wien zurück, wo er von Direktor Heinrich Laube ans Burgtheater engagiert wurde. Als exzellenter Sprecher faszinierte er sein Publikum unter anderem als Franz Moor (Die Räuber) und Mephisto (Faust) oder auch bei Rezitationsabenden.

Später wirkte Lewinsky auch als Spielleiter am Burgtheater. 1910 erschienen die „Kleinen Schriften dramaturgischen und theatergeschichtlichen Inhalts“, die von seiner Gattin Olga Lewinsky – Precheisen den „Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte“ aus dem Nachlass publiziert wurden.

Lit.:
Bergauer Josef: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien, Wien 1949, S.46, 132, 220, 236
Der Große Brockhaus Bd. 11, Leipzig 193215, S. 366
Eisenberg Ludwig: Großes Biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert, Leipzig 1903, S. 597ff
Kleindel Walter: Das große Buch der Österreicher, Wien 1987, S. 293