Johann RATHAUSKY

Bildhauer

geb.: 24. 11. 1858, Wien
gest.: 16. 07. 1912, Wien

Johann Rathausky studierte in Wien an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterklasse von Carl Kundmann. Ab 1890 war er Mitglied der Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens, wandte sich zur Jahrhundertwende davon ab und zählte zu den Begründern des Hagenbundes. Doch kehrte er 1905 in die Genossenschaft zurück.

Während seine frühen Werke im Geiste Neobarock entstanden, wandte er sich um 1900 einem gemäßigten Naturalismus zu. Außer Fassadenfiguren für die Versorgungsheimkirche, dem Relief „Die Trauer um Abel“ in der Vorhalle der Luegerkirche und Grabdenkmälern auf dem Wiener Zentralfriedhof, befinden sich seine bedeutenden Werke außerhalb Wiens, wie beispielsweise die Denkmale für Adalbert Stifter und Kaiserin Elisabeth in Linz (1902).

Der Künstler experimentierte aber auch mit Polychromie und neuen Materialien, wie Terralith.

Johann Rathausky beteiligte sich regelmäßig an Ausstellungen des Künstlerhauses, an Wettbewerben und internationalen Ausstellungen. Für sein Schaffen wurde er vielfach geehrt und ausgezeichnet, so erhielt er unter anderem 1895 die Große Goldene Staatsmedaille und 1905 die Silberne Medaille auf der Weltausstellung in Paris.

Lit.:
Akad. d. Wiss. (Hrsg.): Österreichisches Biographisches Lexikon, Bd. 8, Wien 1983, S. 431f
Czeike Felix: Historisches Lexikon Wien Bd.4, Wien 1995, S. 637
Havelka Hans: Der Wiener Zentralfriedhof, Wien 1989, S. 128, 145