Fritz SCHRÖDTER

Sänger

geb.: 15. 03. 1855, Leipzig
gest.: 15. 01. 1924, Wien

Fritz Schrödter wollte ursprünglich Maler werden und besuchte die Akademie in Düsseldorf, der Wunsch ans Theater überstieg aber dann dieses Interesse und so trat er in den Chor des Kölner Theaters ein. Er studierte in Köln und nach Auftritten in Hamburg und Bremen kam er nach Berlin ans Friedrich Wilhelm Städtische Theater, wo sein Tenor entdeckt wurde. Auf Anregung von Johann Strauß kam er als Operettensänger ans Deutsche Theater in Budapest, von wo aus er schließlich ans Theater an der Wien engagiert wurde. Nachdem er 1877 Mitglied des Ringtheaters geworden war, folgte er schließlich einem Ruf an das Deutsche Landestheater nach Prag. Hier debütierte er als Morasquin in „Girofle – Girofla“ und sang anfänglich nur Operette, doch fiel sein Tenor dem Direktor des Hauses auf, der ihn in der Folge mit Opernpartien wie dem David (Meistersinger von Nürnberg), Don Ottavio (Don Giovanni) oder dem Herzog in Rigoletto besetzte.

1885 trat er als Gast an der Wiener Hofoper auf und wurde im selben Jahr Mitglied der Hofoper, der er bis 1915 angehörte. Für seine Leistungen erhielt er den Titel Kammersänger.

Zu den bedeutendsten Rollen des Tenors gehörten der Max im Freischütz oder der Loge im Rheingold bzw. Turridu, Canio oder Linkerton im italienischen Fach.

Lit.:
Czeike Felix: Historisches Lexikon Wien, Bd.5, Wien 1995 S. 148
Eisenberg Ludwig: Großes Biographisches Lexikon der Deutschen Bühnen im XIX. Jahrhundert, Leipzig 1903, S. 926