Gustav SIEGE

Schauspieler, Theaterdirektor

geb.: 4. 05. 1881,Znaim (Znojmo), Tschechien
gest.: 1947, Wien

Gustav siege entstammt einer alten Theaterfamilie und bereits der Urgroßvater Josef S. war Theaterdirektor in Znaim. In seinem Ensemble spielte unter anderem Therese Krones.

Der Großvater Ignaz Siege gastierte mit seiner Truppe in Niederösterreich, Böhmen und Mähren. Sein Vater Adolf S. war seit 1879 Mitdirektor in dem Unternehmen und erbte schließlich den Theaterbetrieb.

Gustav Siege wurde aufgrund der Familientradition schon als Kind vom Theater geprägt, er nahm bei Josef Scheu Gesangstunden und trat als Operettenkomiker und Tenor in Salzburg, Braunschweig, Kiel und Stettin auf. 1908 erhielt er am Stadttheater Bremen ein Engagement doch bis 1913 wechselte er immer wieder zu anderen Bühnen.

1913 übernahm er die Leitung des Marburger Stadttheaters, das er erfolgreich bis zum Ende Österreich – Ungarns führte. Er eröffnete in Marburg auch das Stadtkino.

Für mehr als zwei Jahrzehnte organisierte er im Sommer die deutschen Gastspiele in Trentschin – Teplitz.

Nach 1918 betätigte sich Gustav Siege als Darsteller und Aufnahmeleiter im Film und blieb bis zu seinem Tod in diesem Metier, dennoch hielt er seine Mitgliedschaft im Bühnenverein aufrecht. 1926 wurde er Leiter des Löwenkinos.

Er war Mitglied der Schlaraffia.

Am 1. 10. 1957 wurde seine Urne im Krematorium exhumiert und auf dem evangelischen Friedhof Simmering neu bestattet.

Lit.:
WSTLA: Biographischer Akt Planer Franz: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft, Wien 1928, S. 314